Kaum ist das neue Familienmitglied da, steht gefühlt schon jemand mit Kamera, Mützchen und pastellfarbenen Decken im Zimmer. Krankenhaus-Babyfotos wirken wie der sanfte Einstieg in die große Erinnerungssammlung – und oft heißt es: Das Shooting ist kostenlos. Aber was kostet der Spaß wirklich, wenn aus „nur mal schauen“ plötzlich „nehmen wir alles!“ wird? Hier kommt der ehrliche Blick hinter die Kuscheldecke.

Babyfotos im Krankenhaus: Preise ohne Wehen

Krankenhausfotografie läuft meist so: Die Session ist gratis, gezahlt wird nur, wenn ihr Bilder kauft. Einzelprints starten oft bei 10–20 Euro, einzelne digitale Dateien bei 20–40 Euro. Paketpreise reichen je nach Anbieter und Region von etwa 99–149 Euro (kleines Set mit ein paar Abzügen und Webdateien) bis 199–349 Euro für größere Bundles mit hochauflösenden Dateien, Prints und Box. Manchmal existiert ein „Alles-drin“-Paket um 299–399 Euro – inklusive fast aller Motive und Doppeln in Schwarzweiß.

Was gern übersehen wird: die Nebenkosten. Versand und Verpackung liegen häufig bei 4,95–9,95 Euro, Karten- oder Kalender-Sets kosten 15–60 Euro, und eine optionale Hautretusche kann mit 0–20 Euro pro Motiv zu Buche schlagen, falls sie nicht inkludiert ist. Bei Zwillingen oder Geschwistermotiven fällt gelegentlich ein Zuschlag von 20–50 Euro an – schließlich braucht es mehr Zeit, Geduld und Swaddles.

Rabatte gibt’s oft bei schneller Entscheidung: Bestellt ihr direkt am Tag der Vorschau, winken 10–20 Prozent. Klingt nach Druck? Ein bisschen, ja. Rechtlich gilt: Individuell gefertigte Prints sind vom Widerruf ausgeschlossen, bei digitalen Downloads verzichtet man meist mit dem Herunterladen auf das Rückgaberecht. Also vorher genau prüfen, was im Warenkorb liegt – und was euch wirklich wichtig ist.

Von Paket bis Pixel: Was am Ende wirklich zählt

Die Gretchenfrage lautet: Paket oder Pixel? Wenn ihr Großeltern, Tanten, Nachbarinnen und den Chor beglücken wollt, kann ein Paket mit mehreren Abzügen sinnvoll sein. Wollt ihr später selbst Fotobücher, Leinwände oder Kalender gestalten, sind hochauflösende, voll nutzbare Dateien Gold wert. Achtet auf die Auflösung (z. B. 12–24 Megapixel), die erlaubte Nutzung (private Nutzung und Social Media ja, kommerziell nein) und ob nur „Webdateien“ mit Logo im Paket sind – die sehen online nett aus, taugen aber kaum für große Prints.

Bildqualität ist mehr als Pixel: Fragt nach natürlichem Licht statt Blitz, sanfter Retusche (Hautschüppchen bleiben Baby, nicht Porzellanpuppe) und sicheren Posen. RAW-Dateien werden aus guten Gründen meist nicht herausgegeben, aber ihr solltet eine ausgewogene Auswahl bekommen: Close-ups, Ganzkörper, Details wie Händchen und Füßchen. Schön ist auch, wenn Farbbilder plus Schwarzweiß-Varianten enthalten sind – manche Anbieter rechnen sie als eigene Motive, andere legen sie kostenfrei bei.

Checkt außerdem das Kleingedruckte: Wie lange bleibt die Galerie online? Werden die Daten danach gelöscht? Gibt es eine Babygalerie des Krankenhauses – und ist die Einwilligung wirklich optional? DSGVO-konform heißt: Alles ist ein Opt-in, nichts ein Muss. Und keine Sorge: Trinkgeld ist nett, aber nicht erwartet; wichtiger ist, dass ihr euch wohlfühlt und die Motive zu euch passen. Alternativen? DIY mit dem Smartphone (kostenarm, dafür Zeit und Nerven), oder ein Homeshooting mit einer freien Fotografin – meist 250–600 Euro inklusive einer festen Anzahl hochauflösender Dateien.

Unterm Strich kostet das „kostenlose“ Krankenhausshooting meist 99–349 Euro, je nach Paket, Dateien und Extras – mit ein paar möglichen Nebenkosten für Versand, Retusche und Fotoprodukte. Entscheidend ist weniger die Zahl der Mützchen als eure Rechte an den Bildern, die Auflösung und ob ihr später flexibel drucken könnt. Wer vorher weiß, was er will – ein paar Prints fürs Album oder die volle Pixel-Power für Leinwände – kauft entspannter, zahlt fair und hat am Ende genau das, worauf es ankommt: Erinnerungen, die länger halten als das Krankenhausarmband.

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